„Der Internationale Währungsfonds möchte Geld überweisen!“

Nicht alles ist schlecht. Es gibt durchaus Leute, die es gut mit uns meinen. So steht es zumindest in vielen E-Mails, die bei uns eintreffen. Zugegeben, wenn heute eine Millionenerbschaft eines unbekannten Onkels aus Australien abgekündigt wird und morgen ein amerikanischer Wohltäter seine Ranch verschenken möchte, wird man wählerisch und beachtet nicht mehr alles, was an wohlgemeinten Spenden ins E-Mail-Postfach flattert. Anders ist es natürlich, wenn uns die Exekutivdirektorin und Vorsitzende des Internationalen Währungsfonds höchstpersönlich anschreibt und mitteilt, dass wir von dieser erlauchten Institution eine große Fond-Auszahlung zu erwarten haben.

Die Überweisung konnte bisher nicht ausgeführt werden, weil der Exekutivdirektorin Kristalina Georgieva unsere vollständigen Kontaktdaten und Bankverbindungen fehlen. Sobald diese Daten der Bank Intesa Sampaolo vorliegen, kommt der große Geldsegen. Das ist eine klare Ansage, die sich nachprüfen lässt: Die Bank Intesa Sampaolo ist laut Wikipedia ein international aktives Finanzunternehmen mit führenden Positionen in Europa. Das Unternehmen ist die größte Bank Italiens mit Zweigstellen in Europa und Amerika. Und Kristalina Georgieva muss eine ehrliche Haut sein, schließlich unterzeichnet sie ihr Schreiben mit

 

AUFRICHTIG

 

Kristalina Georgieva.

 

Trotzdem behalten wir unsere Bankdaten doch lieber für uns. Was sollten wir denn mit dem vielen Geld anfangen?

 

Aber wir haben eine Idee: Die aufrichtige Kristalina Georgieva könnte den riesigen Überschuss des Internationalen Währungsfonds dort einsetzen, wo wirklich Not am Mann ist. Wenn sie alles verteilt hat, könnte sie sich vielleicht sogar einen aufrichtigen Job suchen und aufhören, den Leuten mit dubiosen Versprechungen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dann ist doch allen geholfen.