Weit über eine Million Männer und Frauen aller Altersgruppen sind haupt- oder nebenberuflich im Direktvertrieb tätig. Das sind nicht nur Steuern zahlende Bürger, sondern auch potenzielle Wähler bei der kommenden Bundestagswahl. Grund genug, in den nächsten Wochen die Wahlprognosen mit den eigenen Überlegungen abzugleichen. Hier sind die aktuellen Ergebnisse der Umfragen vom 27. Bis 29.7.21 bei 1.268 Wahlberechtigten, die von der Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt wurden.
Hier geht es zu dem aktuellen Umfrageergebnissen:
Wer kann Kanzler/in?
Die beiden letzten Wochen haben zu einem regelrechten Absturz für Armin Laschet geführt: Jetzt halten ihn nur noch 35 Prozent (minus 12) als Kanzler geeignet (nicht geeignet: 59 Prozent). Noch seltener (25 Prozent; plus 1) wird Annalena Baerbock als geeignet angesehen (nicht geeignet: 68 Prozent). Mehrheitlich wird dieses Amt lediglich Olaf Scholz (54 Prozent; plus 3) zugetraut (nicht geeignet: 40 Prozent). Der Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden ist jeweils "weiß nicht".
Am liebsten als Kanzler/in
Entsprechend hat Laschet seinen Vorsprung vor Scholz bei der K-Frage eingebüßt und liegt jetzt hinter Scholz: Am liebsten wäre 34 Prozent (plus 6) Olaf Scholz als Kanzler, gefolgt von 29 Prozent (minus 8), die sich für Armin Laschet aussprechen. 20 Prozent (plus 2) sind für Annalena Baerbock.
Projektion: Die Union verliert
Deutliche Veränderungen werden auch bei der Projektion sichtbar: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU nur noch auf 28 Prozent (minus 2), die SPD könnte mit 16 Prozent (plus 1) rechnen, die AfD mit 11 Prozent (plus 1), die FDP mit 10 Prozent (unverändert), die Linke mit 7 Prozent (unverändert) und die Grünen mit 21 Prozent (plus 1). Die Freien Wähler kämen auf 3 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 4 Prozent.
Damit hätte sowohl eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen als auch sehr knapp eine Koalition aus Grünen, SPD und FDP eine Mehrheit. Nicht reichen würde es für Grün-Rot-Rot und auch nicht für die Fortführung einer Regierung aus CDU/CSU und SPD.
Top Ten: Laschet und Baerbock im Negativbereich
Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung ("Was halten Sie von?") liegt Angela Merkel weiterhin auf Platz eins mit einem Durchschnittswert von 2,6 (Juli I: 2,5) auf der Skala von +5 bis -5. Es folgen mit deutlichem Abstand Markus Söder mit 1,4 (Juli I: 1,4), Olaf Scholz mit 1,2 (Juli I: 1,0) und Robert Habeck mit 1,1 (Juli I: 0,8). Heiko Maas mit 0,9 und Horst Seehofer mit 0,4 sind wieder in den Top Ten vertreten. Auf Platz sieben liegt Christian Lindner mit 0,2 (Juli I: 0,2), danach kommt Jens Spahn ebenfalls mit 0,2 (Juli I: 0,2). Erstmals im Negativ-Bereich und mit massiven Ansehensverlusten liegt Armin Laschet mit minus 0,2 (Juli I: 0,5). Schlusslicht bleibt Annalena Baerbock mit minus 0,5 (Juli I: minus 0,5).
Aktuelle Corona-Maßnahmen
Nachdem in den letzten Wochen immer weniger Menschen ihre Gesundheit durch Corona gefährdet gesehen haben, ist dieser Anteil inzwischen auf 44 Prozent (plus 6) gestiegen, 54 Prozent sehen aktuell keine Gesundheitsgefahr für sich. Die geltenden Corona-Maßnahmen fallen für 52 Prozent (minus 11) gerade richtig aus, 29 Prozent (plus 13) fordern, dass die Maßnahmen härter ausfallen sollen und nur 16 Prozent (minus 3) finden die Vorgaben übertrieben.
Impfpflicht und Einschränkungen für Geimpfte und Genesene
Dass es für vollständig Geimpfte und Genesene in Zukunft weniger Einschränkungen geben soll als für Ungeimpfte, finden 60 Prozent aller Befragten richtig, 37 Prozent lehnen das ab. Deutlich abgelehnt (64 Prozent) wird allerdings auch eine allgemeine Impfpflicht, die lediglich bei 33 Prozent Unterstützung findet.
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