Ich fühle mich angesödert!

Ist die aktuelle Corona-Lage nicht bescheuert und warum werden die gemachten Fehler nicht ausgemerzt? Als ehemaliger Krisenmanager in einem US-Konzern kann ich über die aktuelle Corona-Strategie der Bundesregierung nur den Kopf schütteln. Entschuldigung, hatte ich gerade Strategie geschrieben? Ich muss das korrigieren. Eine Strategie ist zum heutigen Zeitpunkt in keiner Weise erkennbar, weder von unserer Noch-Bundeskanzlerin Frau Merkel, dem Gesundheitsminister Herrn Spahn sowie den 16 Länderchefs.

Eine Strategie, so lernte ich in meiner Manager-Ausbildung, ist ein genauer Plan für ein Verhalten, der dazu dient, ein Ziel zu erreichen. Die erste Frage, die ich mir stelle: Was ist das Ziel? Mir ist nichts Einheitliches zur Pandemiebekämpfung der Bundesregierung bekannt. Weiter sollte der Plan von vorherein alle Faktoren berücksichtigen, welche dem Plan nützlich oder hinderlich sind, damit eventuell Gegenmaßnahmen oder Richtungsänderungen ohne großen Zeitverlust umgesetzt werden können. Aus meinen Erfahrungen heraus sollte eine Strategie eine Zeitdauer von einem bis drei Jahre berücksichtigen.

 

Bei unseren 18 Siebengescheiten ist keinerlei Plan, geschweige denn eine Strategie erkennbar. Das politische Getue dieser vom Volk gewählten Truppe ist von einem vorausschauenden Handeln so weit entfernt wie der Marsroboter Perseverance von der Erde. Allerdings mit dem Unterschied, dass dieser Marsroboter Bilder über 56 Millionen Kilometer an die Erde sendet, dagegen flächendeckendes Internet im Entwicklungsland Deutschland immer noch nicht verfügbar ist.

 

Ich musste so laut lachen, als am 11. November 2020 der Fotograf Klaus-Peter Kappest in Schmallenberg (Sauerland) einen ungleichen Wettbewerb startete. 4,5 Gigabyte Daten sollten von seiner Wohnung an die zehn Kilometer entfernte Druckerei übermittelt werden. Auf der einen Seite das Internet, auf der anderen Seite zwei Reiter mit einer DVD voller Bilder. Ein wirklich unfairer Wettkampf, wie ich meine.

 

Das Pferd war laut Kappest nach 104 Minuten am Ziel. Das Internet benötigte mehr als fünf Stunden, um die Daten zu übermitteln. Ein Armutszeugnis für das einstige „made in Germany“, dem Land der Dichter und Denker. Wahrscheinlich ist das Internet auch Schuld daran, dass wir nach einem Jahr immer noch montags in den Nachrichten hören müssen: „Die Zahl der Corona-Fälle fällt am Montag immer niedriger aus, da nicht alle Gesundheitsämter über das Wochenende ihre Daten übermitteln!“ Aber hallo? Wenn eine Krise ansteht, gibt es kein Wochenende. Das Virus macht am Wochenende auch keine Pause.

 

Rein in den nächsten Lockdown? Zwei Klassengesellschaft: Die Geimpften und die Nichtgeimpften. Doch wie kommen wir an die Impfung? Peter H. Buchenau denkt in der aktuellen Network-Karriere mal laut nach.