Sich nicht zu verändern, ist das schlimmste, was du dir antun kannst

Das kann doch nicht sein! Mit 30 biste noch jung. Und mit 40 auf einmal alt. Dieser, per ungeschriebenem Gesetz ausgeübte Druck, alles, was wir in unserem Leben geregelt bekommen wollen, genau in diesen 10 Jahren auf die Kette kriegen zu müssen. Eigentumswohnung, Karriere, Hochzeit, Kind, Hund. Und dann?

Noch habe ich eine 3 davor. Aber die Zahl mit der 4 baumelt bedrohlich über mir. Schon vor Jahren zu realisieren, dass deine Freunde auf einmal alle ihren Runden mit der 4 feiern. Mitleid empfinden. Scheiße, der etwa auch schon? Verdrängen, dass es einen selbst irgendwann erwischen wird. Und dieses irgendwann in Siebenmeilenstiefeln mit Tempo 180 ungebremst auf mich zurast. Es führt kein Weg dran vorbei.

 

Ein Körper, der sich verändert. Ein Gesicht, das sich verändert. Damit hadern. Von wegen Body-Positivity und in Würde altern. Scheiße ist das doch alles. Richtig scheiße.

 

Ein Herz, das andere Dinge will. Oder endlich die richtigen. Aufmachen statt dichtmachen. Und auf einmal passieren sie, die magischen Dinge. Bewegende Begegnungen. Erlebnisse. Abenteuer.

 

Nichts mehr müssen. Aber alles wollen. Für mich soll’s rote Rosen regnen. Vermeintliche Tabus brechen. Experimentieren. Sich ausprobieren. Ausleben. Grenzen überschreiten. Neue Grenzen setzen. Weltbilder verschieben. Sich was trauen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Barfuß oder Lackschuh, alles oder nichts.

 

Jetzt nur nicht stehenbleiben. Sich nicht zu verändern, ist das schlimmste, was du dir antun kannst. Mach in jedem Alter das, was Freude bringt und Dich glücklich macht.

 

Henriette Frädrich

henriette-fraedrich.com