Es soll Geld regnen

Wir alle werden irgendwann alt und können nicht mehr für uns selbst sorgen. Wir sollten also altersgesichert sein, von der Familie gepflegt werden können und schon einmal in jungen Jahren gesund leben. „Das ist zu viel verlangt!“, finden viele und leben in den Tag hinein, bis es sie erwischt. Daher sieht der Gesetzgeber eine Versicherungspflicht für Gesundheit, Arbeitslosigkeit, Rente und Arbeitsunfälle vor; er sorgt für Witwen, Waisen und vernachlässigte Kinder. Es gibt eine Schulpflicht und viele faktische Impfpflichten (Kindergarten, Fernreisen).

Niemandem soll es schlecht gehen. Der Staat bindet uns in viele Regeln und Prozesse ein, sodass es möglichst wenig Härten zu bewältigen gibt. Wir sehen darauf gemischte Reaktionen:

  • „Der Staat bevormundet uns!“
  • „Er tut nicht genug, es gibt immer noch Lücken“ („Ungerechtigkeiten bei mir!“)

In diesem Sinne reden wir unentwegt darüber, was der Staat alles noch mehr tun sollte, ohne uns zu bevormunden. Geld regnen lassen zum Beispiel, aber gerecht! Da wir in einer Demokratie leben und die Regierung sich an den Willen des Volkes halten muss, versucht sie es, so gut es geht, mit dem Geldregnen; so leben wir in den Tag hinein. Wir wollen nicht mehr vorsorgen, wir wollen, dass für alles gesorgt ist.

 

Fragen Sie sich am besten gleich selbst: Bilden Sie sich weiter? Legen Sie erhebliche Mittel fürs Alter zurück? Kämpfen Sie für das Klima? Die meisten antworten: „Bildung, wofür?“ – „Sparen, wovon?“ – „Klima? Seh‘ ich nicht!“ Das haben Sie schon mit 15 Jahren gesagt: „Mathe, wofür?“ – „Sparen, wovon?“, und jetzt sagen viele Feierlustige, Trotzige und „Querdenker“ sogar schon „Corona? Seh‘ ich nicht.“

 

Nicht einmal ein paar Monate Maskentragen ist zur Vorsorge zumutbar. Wir haben im Mai/Juni lustlos Masken getragen, Corona war gleich fast weg. Der für diesen Kraftakt nötige Stillstand der Wirtschaft hat >100 Milliarden Euro gekostet. Alle Wissenschaft und alle Vernunft wussten schon immer um die zweite Welle von Epidemien, die sehr hart ausfallen kann. Wir haben nicht vorgesorgt und die Masken für den Urlaub und die Grillsaison abgelegt. Wir lassen bei Feiern die Musik so laut spielen, dass wir zur Kommunikation laut brüllen müssen und uns leichter anstecken. Daher sind die 100 Milliarden einfach weg. Jetzt gehen wir in die nächste Runde. Wieder 100 Milliarden Wirtschaftsschaden, damit wir Corona nochmals so ein bisschen besiegen, damit wir über Weihnachten und den Jahreswechsel prassen können. Später, ab Februar gibt es wieder hunderte Tote pro Tag, wieder 100 Milliarden weg… Wir verhalten uns wie krankhaft Übergewichtige, die ab und zu eine einwöchige Gurkendiät zulassen und dann fröhlich weiterfeiern, nur mit dem Unterschied, dass es eben immer 100 Milliarden kostet – dann schon 300 Milliarden.

 

Ich frage mich: Wie wird ein Volk, das nicht einmal ein paar Monate Masken zu tragen vermag, bis es Impfungen gibt – wie wird ein solches Volk den Klimawandel bewältigen?

 

Prof. Dr. Gunter Dueck