Frauenfrust: „Siehst du denn nicht, was ich hier leiste?“

Viele der Dinge, die wir Mütter so selbstverständlich nebenbei erledigen, unsichtbar, Woche um Woche, Tag für Tag, sind so … bedeutungslos. Es ist die „Mental Load“ oder „Mental Overload“-Falle, in der so viele Mütter stecken. Es ist ein Gefühl und ein Ärger, den ich nie wirklich greifen und beschreiben konnte.

Mütter werden noch immer nicht für all das wertgeschätzt, was sie jeden Tag wie selbstverständlich leisten. „Wow, toll, wie du das alles managest“, hört niemals eine Mutter. Aber Vätern wird auf die Schulter geklopft, wenn sie mal ihr Kind von der Kita abholen. Wow, toller Kerl.

 

Frauenfrust ist ein mieses, kleines Scheißgefühl. Aus den Gesprächen mit Frauen in meinem Umfeld weiß ich: Wir ALLE haben Frauenfrust. Ob erfolgreiche Anwältin, erfahrene Unternehmerin, Start-up-Angestellte, verheiratet, geschieden, Single, Mama, Nicht-Mama, ob 20 Jahre alt oder 59, wir alle haben Frauenfrust. Ich will aber keinen Frauenfrust haben. Ich will stattdessen lieber Frauen LUST haben.

 

Denn haben wir diesen Frust nicht eigentlich nur genau deshalb, weil noch immer die vielen Dinge, die Frauen tun, allen voran die berühmte Care-Arbeit, in einer Gesellschaft, wie sie derzeit noch immer gestrickt ist, kaum wirklich wertgeschätzt werden. Weder finanziell noch in Sachen „Coolness“ und „Sexyness“. Es ist der Kampf um Anerkennung und die ewige Frage nach „Siehst du denn nicht, was ich hier leiste?“

 

Henriette Frädrich

www.henriette-fraedrich.com

 

Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Network-Karriere den „must have“ Beitrag von Autorin und Vortragsrednerin Henriette Frädrich, der den Frauen aus der Seele spricht und die Männer ins Grübeln bringt.