Italien: JuicePlus+ zu einer Million Euro Geldstrafe verurteilt

Wegen trügerischen und nicht transparenten Werbemethoden unter Verletzung des italienischen Verbraucherschutzgesetzes über den Social Media-Marketing-Kanal Facebook wurden die Network-Marketing-Unternehmen The JuicePLUS + Company Srl, die JuicePLUS + Company Ltd, die JuicePlus + Company Europe GmbH und die JuicePlus + Company LLC in Italien mit einer Million Euro Geldstrafe belegt.

Die Kartellbehörde AGCM und die mitermittelnde Guardia di Finanza begründen das Urteil damit, dass JuicePlus eine Form von verstecktem Marketing zugelassen hat, das hauptsächlich über Facebook-Seiten und geschlossene Social Media-Gruppen durchgeführt wurde. Dabei wurde nicht klargestellt, so die Urteilsbegründung, dass die JuicePlus-Produktverkäufer im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit handeln, sondern der Eindruck entstand, dass es sich um Verbrauchermeinungen handelt.

 

Zudem wurde die arglistige Verbrauchertäuschung in Bezug auf die Hauptmerkmale der Produkte und die Ergebnisse, die von ihrer Verwendung erwartet werden können, insbesondere im Hinblick auf das Abnehmen und die heilende Wirksamkeit festgestellt. Laut der AGCM war behauptet worden, dass es durch JuicePlus-Produkte möglich sei, sich von bestimmten Krankheiten zu erholen oder innerhalb kurzer Zeit einen signifikanten Gewichtsverlust zu erreichen.

 

JuicePlus hätte bei den Social Media-Aktivitäten der verbundenen Vertriebspartner besondere Vorsicht walten lassen und eine umfassende Kontrolle ihrer Arbeit unter Anwendung abschreckender Sanktionen durchführen müssen. Die Überwachungsbehörde ist der Auffassung, dass die beschriebene Geschäftspraxis den Artikeln zufolge nicht korrekt ist. §§ 20, 21, 22 Absätze 2 und 23 Abs. 1 lit. aa) des Verbraucherschutzgesetzes und sanktionierte die beteiligten Unternehmen für eine Million Euro.

 

Soweit zur behördlichen Begründung der Geldstrafe über eine Million Euro. JuicePlus dürfte die Summe verkraften, nachdem erst vor wenigen Monaten, wie Network-Karriere ausführlich berichtete, in einem Deal über den Verkauf von Firmenanteilen ca. 750 Mio. US-Dollar über den Tisch gegangen sind.

 

Wie geht es nun mit JuicePlus Italien weiter?

Zunächst muss einmal festgehalten werden, dass Gesundheitsaussagen zu Nahrungsergänzungsprodukten grundsätzlich verboten sind. Daran gibt es nichts zu deuteln. Die Network-Karriere hat bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass es immer wieder Vertriebspartner unterschiedlicher Firmen gibt, die auf Facebook & Co. behaupten, dass ihre Produkte gegen Krebs und alle möglichen anderen Krankheiten helfen. In diesem Zusammenhang hat die Network-Karriere auch festgestellt, dass es Aufgabe der Firmen ist, die Aussagen ihrer Vertriebspartner laufend zu prüfen und bei Gesetzesverstößen sofort zu reagieren und solche Ausreißer umgehend abzustellen. Den letzten Satz hätten sich die JuicePlus Verantwortlichen vielleicht merken sollen: Sofort reagieren und umgehend abstellen!

 

Network-Karriere hat festgestellt, dass das von den italienischen Behörden monierte Verhalten nicht über einen Zeitraum von einigen Wochen oder Monaten ging. Insider sprechen von einem Zeitraum von vielen Jahren.

 

JuicePlus stand im italienischen Markt vor einigen Jahren mit wenigen hunderttausend US-Dollar Monatsumsatz gewaltig unter Druck – zumindest, bis Paolo Meucci, seit 25 Jahren bei JuicePlus und Europas ungeschlagene Nr. 1 des US-Unternehmens, sich dieses Marktes intensiv annahm. Er erkannte die Gunst der Stunde und powerte in den letzten Jahren in Social Media, was das Zeug hält. Der Monatsumsatz in Italien schoss auf zweistellige Millionenbeträge in US-Dollar.

 

Jetzt, nachdem die italienischen Medien und Behörden aktiv wurden, fallen die JuicePlus Company-Verantwortlichen aus allen Wolken und distanzieren sich von ihrem erfolgreichen Vertrieb. Paolo Meucci und eine Reihe seiner besten Teampartner wurden Knall auf Fall suspendiert. Das Unternehmen wäscht seine Hände in Unschuld. JuicePlus schreibt dazu an die italienischen Vertriebspartner: „Von dem Moment an, an dem uns die AGCM über das Verfahren unterrichtet hatte, arbeiteten wir sorgfältig daran, die Betriebsmethoden der Partner zu analysieren und besser zu verstehen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Bedenken der AGCM zu lösen. Heute haben wir die schwierige, aber wichtige Entscheidung getroffen, unsere Partnerschaften mit einigen Führungskräften des Juice Plus +-Geschäfts in Italien auszusetzen“.

 

Das nennt man auf amerikanische Art nach Jahren des Rahmabschöpfens wohl „sofort reagieren und umgehend abstellen“!

 

Und die Moral von der Geschichte: Keine! Die Sache hat auch etwas Gutes: Paolo Meucci und seine vielen Teampartner werden wohl schnell in anderen Network-Marketing-Firmen unterkommen, die ihnen dann nicht nur sagen, sondern auch vorleben, was in Social Media geht und was eben nicht geht.