Aufpassen: Statt Urlaub in den Knast

Ein Gläschen Wein oder ein nacktes Bad im abendlichen See? Dagegen scheint eigentlich nichts einzuwenden zu sein. Aber Vorsicht: Am falschen Ort führen Ideen dieser Art ganz schnell hinter Gitter. So wie zu schnelles Fahren mehr als nur den Führerschein kosten kann – und verbotene Mittelchen womöglich gar das Leben.

Andere Länder, andere Sitten, heißt ein vielzitiertes Sprichwort, doch denkt man dabei wohl eher an das ungewohnte Mahl mit Stäbchen oder den wie Wasser kredenzten Wodka. Mit Bezug auf das Gesetz können die „anderen Sitten“ dagegen richtig wehtun. Besser, Sie haben schon davon gehört.

 

Schweiz – mit Tempo in den Knast

Deutsche Autofahrer sind Kummer gewöhnt, denn sie sind umzingelt von Tempolimits. Nirgendwo im Ausland darf das Gaspedal zu Boden gedrückt werden, und mancherorts wird der PS-Verführte gleich abgeführt. Bestes Beispiel: Unsere freundlichen Schweizer Nachbarn konfiszieren von Rasern das Auto, das dann zugunsten der Staatskasse unter den Hammer kommt. Der Fahrer darf sich auf eine bis zu vierjähriger Haftstrafe einstellen – allein wegen Raserei, nicht aufgrund eines Unfalls.

 

Saudi-Arabien – für Trinkfreudige ein heißes Pflaster

Wer sich auf ein Gläschen Wein am Strand freut, sollte sich nicht unbedingt ans Rote Meer setzen – zumindest nicht an der Küste Saudi-Arabiens. Hier führt der verbotene Genuss nämlich nicht nur zu einem leichten Schwips, sondern auch zum schweren Gang ins Gefängnis. Zusätzlich drohen hunderte Peitschenhiebe. Für Schlagzeilen sorgte 2015 zum Beispiel der Fall eines britischen Rentners, der selbstgekelterten Wein im Wagen hatte. Das Urteil: ein Jahr Haft und 350 Hiebe.

 

Kenia – strengste Gesetze für freizügige Sonnenanbeter

Das Reiseland Kenia in Ostafrika punktet mit vielen Sonnenstunden und den weißen Stränden am indischen Ozean, aber freizügig sollte man sich hier allerdings nicht erwischen lassen. Nacktes Sonnen oder Baden ist nämlich strikt verboten und ruft die Gesetzeshüter auf den Plan. Das Sonnenbad endet dann, zumindest vorübergehend, in einer Arrestzelle.

 

Alleine sind die Kenianer mit dieser harten Haltung nicht. Auch Malaysia und Thailand ahnden die Freizügigkeit, in Malaysia mit bis zu drei Jahren Haft. FKK-Verbote ohne derart drastische Strafen gibt es in vielen Ländern, nicht zuletzt in den USA.

 

Rechtsanwalt Ingo Lenßen

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