Shitcoins und MLM-Systeme: Vermittler können haftbar gemacht werden

Leider ist nicht nur der Blockchain-Boom ungebrochen, sondern auch der Betrug im Fahrwasser von Blockchain, Bitcoin & Co. Es gibt mittlerweile eine Flut an dubiosen Anbietern und Systemen, die rein darauf ausgelegt sind, Investoren von Beginn an zu betrügen. Ich erhalte wöchentlich Anfragen mit der Bitte zu meiner fachlichen Einschätzung von Krypto-Anbietern, Trading-Systemen oder angeblich neuen Kryptowährungen und ICOs.

Ich stelle fest: Bei einer stark zunehmenden Anzahl von „Krypto-Investoren“ ist leider das Kind schon in den Brunnen gefallen. Das bedeutet, meine negativen Einschätzungen bzw. Warnungen vor bestimmten Anbietern wie OneCoin, PlatinCoin, SwissCoin, Optioment, Bitclub Network, Top10Coins, WeGoCrypto (WGC), MyCryptoCoin (MCC), Krypto Genius, Bitcoin-Trader oder Infinity Economics (XIN), ArbitraCoin oder X12 Coin – um nur auszugsweise die Meistangefragten zu nennen – ist bereits zu spät. Es wurde schon Geld überwiesen und investiert.

 

Stellen Sie Strafanzeige und informieren Sie die Aufsichtsbehörden

Teilweise wurden auch weitere Kunden angeworben, meist aus dem Familien-, Kollegen- oder Bekanntenkreis. Hier ist der Grat vom eigentlichen Opfer zum Täter so schmal wie eine Rasierklinge. Das heißt bei Weitervermittlung eines betrügerischen Systems auf Provisionsbasis können zivilrechtliche Haftungsansprüche geltend gemacht werden von geschädigten Investoren, die gleichzeitig strafrechtliche Folgen haben können.

 

Die Initiatoren derartiger Krypto-Schneeballsysteme sind hingegen kaum greifbar, da überwiegend mit Strohmännern und verschachtelten Gesellschaften mit Sitz im Ausland operiert wird. Für die Vermittler, die hohe Provisionen für die Anwerbung neuer Investoren erhalten haben, gilt das allerdings sehr häufig nicht. Ich rate Ihnen deswegen im Falle eines derartigen Schadensfalls grundsätzlich zu einer Strafanzeige bei einer Polizeidienststelle sowie einer Meldung an die jeweilige Aufsichtsbehörde in Ihrem Land. Das ist die BaFin in Deutschland, die FMA in Österreich oder die FinMa in der Schweiz.

 

Beschreiten Sie den Rechtsweg mit professioneller Unterstützung

Ich kenne mittlerweile mehrere „Krypto-Investoren“, die durch in die Systeme OneCoin und BitClub Network finanziell massiv geschädigt wurden. Diese haben den Rechtsweg gegen das jeweilige Unternehmen, allen voran aber gegen ihre Vermittler beschritten.

 

Markus Miller

Geschäftsführer GEOPOLITICAL.BIZ S.L.U. / Gründer und Chefanalyst KRYPTO-X.BIZ

 

Lesen Sie in der KOSTENLOSEN Network-Karriere Online-Ausgabe einen weiteren Bericht von Markus Miller: Staatsanwaltschaften in Hamburg und Wien ermitteln gegen BitClub Network.

 

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