Kleingeld ganz abschaffen: Weg mit dem Cent?

Kleve rundet seit Februar Endbeträge auf Fünf-Cent-Beträge und nimmt damit als erste Stadt Deutschlands den Kampf gegen die kleinen Kupfermünzen auf. Vorbild ist der Nachbar Niederlande, wo das Modell bereits seit elf Jahren erfolgreich umgesetzt wird. Einer aktuellen repräsentativen Umfrage zufolge sind auch die Deutschen mehrheitlich für die Abschaffung der kleinen Cent-Münzen, und die Zahl der Befürworter steigt weiter an.

Das Institut myMarktforschung.de hat untersucht, wie die Deutschen zu einer Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen stehen. Gleichzeitig wurde erhoben, ob die Befragten eine komplette Abschaffung des Bargelds befürworten und was sie von einer Obergrenze bei Bargeldzahlung halten.

 

Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen

Weit mehr als jeder zweite Deutsche spricht sich für eine Abschaffung der kleinen Cent-Münzen in Deutschland und dem damit verbundenen Auf- und Abrunden des Endbetrags bei Barzahlungen aus: Während die Zustimmung im vergangenen Jahr noch bei 52,7 Prozent lag, legt sie in diesem Jahr um 4,6 Prozentpunkte auf 57,3 Prozent zu. Insbesondere bei den 30- 59-Jährigen stieg der Anteil der Befürworter, die gut auf die kleinen Kupfermünzen verzichten könnten. Hauptargumente sind dabei Platzgründe und verlängerte Bezahlvorgänge. Abschaffungsgegner hingegen fürchten, dass der Handel mit Preissteigerungen reagieren könnte.

 

Alltägliche Einkäufe wie Lebensmittel oder Drogeriebedarf werden nach wie vor am liebsten bar gezahlt. In Bereichen, die höhere Durchschnittsbons haben, wie etwa Mode, Technik und Wohnen/ Einrichten, wird beim Kauf eher die EC-Karte eingesetzt. Die Zahlung mit der EC-Karte legte im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozentpunkte zu und löst damit erstmals die Barzahlung als beliebteste Zahlweise ab. Die Deutschen gelten anders als die europäischen Nachbarn als Bargeldfans. So verwundert es nicht, dass der Großteil einer kompletten Abschaffung des Bargelds auch ablehnend gegenübersteht. Gleichwohl kann sich mehr als ein Viertel der Befragten dieses Szenario – zumindest teilweise – vorstellen.