Direktvertrieb: Umsatz in den letzten 10 Jahren verdoppelt

Deutsche Direktvertriebsbranche setzte 2016 17 Milliarden Euro um. Anzahl der Vertriebspartner ist um drei Prozent auf 865.883 gestiegen.

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Die Direktvertriebsunternehmen in Deutschland konnten ihren Gesamtumsatz im letzten Jahrzehnt auf 17 Milliarden Euro im Jahr 2016 annähernd verdoppeln. Im Jahr 2007 wurden in der Branche 8,7 Milliarden Euro umgesetzt. Im Vergleich zum Jahr 2015 steigerte sich der Umsatz um vier Prozent. Zu diesen Ergebnissen kam die aktuelle Marktstudie der Universität Mannheim, die im Auftrag des Bundesverbandes Direktvertrieb Deutschland (BDD) jährlich durchgeführt wird.
 
Auch die Entwicklung der selbständigen Vertriebspartner, die für deutsche Direktvertriebsunternehmen tätig sind, ist sehr positiv: 2016 konnten 26.000 neue Partner gewonnen werden. Insgesamt sind nun 865.883 Verkaufsberater für die Branche tätig. Das sind drei Prozent mehr als im Vorjahr. "Im Direktvertrieb genießen Vertriebspartner einen sehr hohen Stellenwert verglichen mit anderen Branchen. Ihre Begeisterung und Freude am Verkaufen sind unbedingte Voraussetzung für den Erfolg eines Unternehmens und der gesamten Branche", sagt Jochen Acker, BDD-Vorstandsvorsitzender.

Die beliebteste Direktvertriebsart ist auch in 2016 mit rund 50 Prozent wieder einmal die Verkaufsparty gewesen. Fast die Hälfte aller Verkaufspartys kann durchschnittlich einen Bestellwert von 250 bis 500 Euro verzeichnen. Bei 30 Prozent der Partys werden über 500 Euro umgesetzt. "Das zeigt, dass die Kunden die Attraktivität und Qualität der Produkte sowie die besondere und individuelle Beratung im Direktvertrieb schätzen", kommentiert Prof. Dr. Florian Kraus von der Universität Mannheim die Zahlen. 

Die Erwartungen der Branche an das laufende Geschäftsjahr fallen durchweg positiv aus: Die Unternehmen rechnen mit einer Umsatzsteigerung von acht Prozent auf rund 18,4 Milliarden Euro.
 
Zur Studie
In der Studie der Universität Mannheim werden die Ergebnisse der Befragung von Direktvertriebsunternehmen in Deutschland zusammengefasst. Ziel der jährlichen Marktstudie ist es, einen Einblick in die aktuelle Situation der Direktvertriebsbranche zu gewinnen. An der Online-Befragung der Universität im Frühjahr 2017 nahmen 299 Unternehmen teil.

Über den Bundesverband Direktvertrieb Deutschland e.V.
Seit 50 Jahren setzt sich der Bundesverband Direktvertrieb Deutschland (BDD) für die Interessen der Direktvertriebsunternehmen des privaten Konsumgüter- und Dienstleistungsbereichs ein. 1967 als Arbeitskreis „Gut beraten – zu Hause gekauft“ gegründet, haben sich die BDD-Mitglieder zur Einhaltung von Verhaltensstandards verpflichtet, die für ein faires Miteinander im Direktvertrieb sorgen. Im BDD sind 50 Unternehmen organisiert, die ganz unterschiedliche Produkte bzw. Dienstleistungen verkaufen. Dazu gehören z.B. Haushaltswaren, Reinigungsmittel, Bauelemente, Getränke, Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetik- und Schönheitsartikel, Schmuck, Heimtiernahrung sowie Energiedienstleistungen.