Fast jeder dritte Mobilfunkvertrag ist älter als drei Jahre und damit oft zu teuer

Eine aktuelle Studie des gemeinnützigen Verbraucherportals Finanztip zeigt, dass 29 Prozent der Deutschen einen Mobilfunkvertrag haben, der älter als drei Jahre ist. Diese Verbraucher zahlen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu viel. Denn wer heute einen Vertrag abschließt, bekommt in der Regel gleiche oder sogar bessere Leistungen zu weitaus günstigeren Konditionen als bei vergleichbaren älteren Verträgen.

Laut Bundesnetzagentur gibt es in Deutschland mehr als 131 Millionen Mobilfunkverträge. Doch nicht alle Nutzer telefonieren oder surfen zum besten Preis. Denn fast jeder dritte Vertrag ist älter als drei Jahre und damit wahrscheinlich zu teuer. Das zeigen einige von Finanztip untersuchte Musterprofile. Beispiel preisbewusster Vielnutzer: Heute gibt es eine Allnet-Flat im O2-Netz mit ordentlichem Datenvolumen schon für weniger als 10 Euro. "Ein Musterkunde, der vor drei Jahren einen ähnlichen Vertrag abgeschlossen hat, zahlt mehr als doppelt so viel", erklärt Daniel Pöhler, Mobilfunk-Experte bei Finanztip. Vergleichbare Effekte haben die Experten von Finanztip auch für anspruchsvolle Vielnutzer (Allnet-Flat im D-Netz mit LTE) festgestellt.

Sparpotenzial bereits bei Verträgen, die älter als zwei Jahre sind
Gerade ältere Kunden bleiben länger im selben Vertrag: Von den Über-60-Jährigen hat deutlich mehr als die Hälfte (59 Prozent) ihren Vertrag vor mehr als zwei Jahren abgeschlossen. Bereits bei diesen Verträgen vermutet Pöhler ein spürbares Sparpotenzial: "Verträge, die älter als zwei Jahre sind, sollten sich Verbraucher unbedingt genauer anschauen und Konditionen vergleichen. Es lohnt sich, selbst aktiv zu werden." Denn die meisten Mobilfunkanbieter machen erst ein günstigeres Angebot, wenn der Kunde kündigt oder zumindest mit der Kündigung droht. Wer selbst dann kein besseres Angebot bekommt, sollte zu einem anderen Anbieter wechseln.

Weitere Preissenkungen sind unwahrscheinlich
Jetzt zu wechseln, ist laut Pöhler sinnvoll: "In den vergangenen zehn Jahren sind die Preise im Mobilfunk durch sehr aggressive Anbieter wie E-Plus oder Drillisch immer weiter gesunken. Doch die Talsohle ist wohl erreicht. Vermutlich werden die Preise nicht weiter sinken. Sie können sogar etwas steigen." Das hat laut Pöhler vor allem zwei Gründe: Die Abschaffung der Roaming-Gebühren bedeute für die Anbieter zusätzliche Kosten, die sie auf die Kunden umzulegen versuchen. Außerdem gebe es mehrere Übernahmen, bei denen jeweils der preisaggressivste Anbieter aufgekauft wurde: E-Plus wurde von O2 übernommen und Drillisch von United Internet (1&1).

So gehen Verbraucher vor
Wer regelmäßig mehr als etwa drei Stunden im Monat mit dem Handy telefoniert, für den lohnt sich eine Allnet-Flat. Eine günstige Variante mit guter Leistung ist aktuell die Allnet-Flat LTE 1500 von Simply im Netz von O2. Diese ist für knapp 10 Euro im Monat erhältlich. Wer allerdings im hochwertigen D-Netz telefonieren möchte, muss etwas tiefer in die Tasche greifen. Finanztip empfiehlt hier die Callya Allnet-Flat von Vodafone für 22,50 Euro für vier Wochen; das entspricht etwa 24 Euro monatlich. Für Gelegenheitsnutzer sind variable Tarife ohne Grundgebühr oder Prepaid-Karten das Richtige. Einen guten Überblick im Tarifdschungel bietet der verbraucherfreundliche Vergleichsrechner von Finanztip. Dieser basiert auf Daten des Dienstleisters Tariffuxx. Finanztip filtert die Tarife nach strengen Kriterien. So werden beispielsweise Tarife, bei denen sich die Grundgebühr nach einer Zeit automatisch erhöht, für die Verbraucher klar gekennzeichnet.
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