Mit dieser Fehlerkultur haben viele Vorgesetzte ihren Mitarbeitern die Kreativität abtrainiert und vor allem eines geschaffen: angepasste Beschäftigte. Das ist fatal, denn der Wirtschaft fehlen Menschen mit Persönlichkeit, die sich trauen, querzudenken und Dinge infrage zu stellen. Der Ehrgeiz, keine Fehler machen zu dürfen, verwirrt und lähmt.
Sie sind eingeladen zum "Ja" des Lebens und Liebens. Überlegen Sie hin und wieder, wie leicht Sie zu sich selbst und Ihren Schwächen stehen können. Denn wenn das Herz weggelaufen ist, sollten Sie
es wieder zurückbringen. Das Streben nach einem fehlerfreien Leben verstellt den Blick für das Wesentliche. Es bleibt an der Oberfläche, anstatt die Tiefe und Einzigartigkeit der eigenen
Geschichte zu entdecken. Suchen Sie wohlwollende Begegnungen mit Ihren Ansprüchen und fragen sich:
- Lebe ich meine Tage atemlos und beschließe am Abend mit einer Vollbremsung ins Bett zu gehen? Oder gibt es sinnvolle Strukturen für meinen Tag?
- Drückt sich Ihr Lebensziel in Ihrem Lebensstil aus? Eine Grundvoraussetzung für gute Entscheidungen ist der Mut zu Fehlern
Fehler passieren jedem und Nullfehlertoleranz kann sich heute kein Mensch mehr leisten. Leben Sie damit, Fehler zu machen. Sehen Sie Fehler nicht als Feind, sondern als Chance. Manchmal tut es
gut, sich selbst loszulassen. Jeder Befreiungsprozess beginnt mit einem "Ja" von innen und rechnet mit der Kritik von außen. Wenn gut nie gut genug ist – Rechnen Sie damit, Fehler zu machen
Es ist ein Fehler, keine Fehler machen zu wollen. Manche Menschen verschwenden ihr ganzes Leben bei diesem Versuch. Ob etwas ein Fehler ist oder nicht, hängt von Ihrer eigenen Bewertung ab. Der
eine sieht in einer vermasselten Chance einen Weltuntergang, der andere kommt zu der Einstellung: Alles ist gut so, wie es gekommen ist.
Verzichten Sie auf Halbherzigkeiten, wenn Sie Ziele erreichen wollen und empfangen Sie im konsequenten Handeln Geschenke der Fülle. Im Streben nach Perfektion entsteht ein Tunnelblick, in dem das
Wesentliche übersehen wird. Egal, was eine Perfektionistin erreichen will – es ist nie genug. Diese Erfahrungen durfte ich bitter durchleben. Ja, ich bin eine Perfektionistin, doch irgendwann
habe ich mich für mutige Unvollkommenheit entschieden. Ich verlasse den Tumult des Denkens, wenn er in Fragequalen führt und erlaube mir eine Gedankengeschwindigkeit, die mit meiner Seele
behutsam umgeht.
Das Leben ist nicht so berechenbar, dass mit einem Gelingen fest gerechnet werden kann. Scheitern ist in jeder Lebenslage eine Möglichkeit. Auch das Misslingen gehört zum menschlichen Leben und
kann nicht einfach „entsorgt“ werden. Eine bewusste Lebensführung verzichtet auf die Idee vom perfekten Leben. Das Lesen vieler Worte sättigt den geistlichen Hunger so wenig wie das Lesen einer
Speisekarte den leeren Magen füllt.
Der Blick auf die machbaren Dinge und verhindert komplizierte Denkmanöver. Gerne gebe ich zu, dass ich hier noch blutige Anfängerin bin.
Monika Bylitza
http://rainerwaelde.de