Im Schlaf Geld verdienen und andere Märchen

Das Internet wird mehr und mehr zum Tummelplatz für Betrüger und Märchenerzähler, die mit allen möglichen Tricks und haarsträubenden Geschichten versuchen, anderen Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Spam-Emails nehmen derart über Hand, dass man trotz Filter und Abwehrsoftware ihrer nicht mehr Herr wird. Sich bei den Absendern abzumelden geht nicht. Zudem laufen die inhaltlich gleichen oder ähnlichen Emails ständig unter anderen Namen ein.

Oft ist der Name dann Programm: Stefan Kleinschlicht zum Beispiel fragt in der Betreffzeile "Täglich 500 € zusätzlich" und schreibt dann in seinem Text von 500 € monatlichem Nebeneinkommen. Selbstverständlich ohne Investition und ohne Risiko. Klaus Koch kocht wohl das gleiche Süppchen und verkündet, dass man ohne irgend ein Risiko und ohne auch nur einen Cent zu investieren, mit einem Klick im Schlaf Geld verdienen kann. Michael Brille hat wohl seine rosarote Brille auf, wenn er ebenfalls schreibt "Du musst nichts investieren und hast nichts zu verlieren". Diese Liste kann man endlos fortsetzen.

 

Doch einer geht noch: Sascha Marketing aus Hamburg schickt uns einen Zugang zu einem geheimen inneren Kreis, wo man schnell mal am Wochenende kostenlos Bargeld machen kann. Sascha gibt wenigstens eine deutsche Adresse in Hamburg an. Dort ist eine Maschinenfabrik und kein Sascha.  Dumm gelaufen, Google weiß alles.

 

Wenn man sich durch die tägliche Spam-Flut durcharbeitet, dann stellt sich zwangsläufig die Frage, was die Versender wohl davon haben. So dumm kann doch kein Mensch sein, an diesen ganzen Schwachsinn zu glauben? Oder doch?

 

Ein Leser aus der Schweiz, der wohl schon mehrfach schlechte Erfahrungen gemacht hat, schreibt uns zu unseren aktuellen Warnmeldungen:

 

Zitat: "Super, dass Sie betrügerische Machenschaften und Unternehmen publik machen. Ich möchte Ihnen weitere Firmen nennen, die ebenfalls widerrechtlich und mit allen möglichen Schachzügen Geld zurückhalten, das zurückzugeben versprochen worden ist:

  • SecuredOptions hat versprochen, die Einlage von über 2000 € könne jederzeit zurückgezogen werden. Das Geld gehöre dem Einzahler und sei versichert. Tatsächlich reagieren sie mit immer neuen Bedingungen und dies in Englisch, obwohl der Schriftverkehr in Deutsch vereinbart war.
  • Banque de Binary propagiert, dass mit einer Einlage von nur schon 250 € Geld verdient werden kann. Kurz danach wird angerufen und gefordert, man müsse mindestens 5000 € einsetzen, sonst könne man nicht traden. Das gilt genau so für SecuredOptions und Bloombex Options in genau gleicher Weise.

Allen gemeinsam ist, dass die Werbung, die in Deutsch erfolgt, gut gemacht ist, Bedingungen offeriert werden, die anschliessend mit Hinweis auf AGB in englischer Sprache wieder derogiert sind. Jedes Schreiben wird so beantwortet, dass man das, was gesagt wird, nicht vollziehen kann. Antworten, die in Deutsch erfolgen sind ein unverständliches Kauderwelsch, vermutlich mit Übersetzungsmaschinen erstellt. Einmal wird die Rückzahlung versprochen, dann wieder an Bedingungen geknüpft. Das Geld kommt aber nicht zurück".

 

Darauf kann sich wohl jeder selber seinen Reim machen und für sich entscheiden, was er mit seinem Geld macht und ob er an den Weihnachtsmann und Osterhasen glaubt.