US-Network-Marketing: Canabus im Direktvertrieb

Im Network-Marketing Geschäft brechen wohl alle Dämme. Immer mehr ganz offensichtliche Schneeballsysteme tauchen am Markt auf und je abenteuerlicher und riskanter (finanziell und juristisch) die Geschäfte sind, desto größer ist der Zulauf an Vertriebspartnern. "Gier frisst Hirn" scheint keine Grenzen mehr zu kennen.

Von Moral gar nicht zu sprechen. Nun steigt ein amerikanisches Network-Marketing-Unternehmen ganz offiziell in den Drogenmarkt ein. Was man bisher Drogendealer nannte, sind nun MLM-Vertriebler, die mit dem Canabis Wirkstoff THC versetzte Getränke, Schokolade und Süßwaren verticken. Dazu kommen sollen nun auch noch mit Hanfföl angereicherte Pflegeprodukte, die das Rauschgift über die Haut in den Körper bringen.

Stolz meldet MLM Kannaway, dass innerhalb von drei Monaten 70.000 Vertriebspartner eingestiegen sein sollen und bereits Millionenümsätze machen. Das ist durchaus möglich, denn nach aktuellen Studien rauchten die Amerikaner im Jahr 2014 ganze 130 Tonnen Marihuana, zu einer Zeit also, als der US-Drogenkonsum noch nicht legalisiert war.

Im Europa dürfte es aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen schweriger sein, die Kannaway Produkte im Direktvertrieb zu verkaufen. Allerdings zeigt die Erfahrung der Vergangenheit, dass US-MLM-Firmen da nicht so zimperlich sind. Beispiele gibt es ja. Der Vertriebspartner (in diesem Fall Dealer) empfiehlt eine Ware und der Konsument bestellt selber im Internet. Von Holland wird dann ausgeliefert, dort ist der Verkauf von Canabis in Coffee-Shops legal.

Und die Moral von der Geschichte? Welche Moral? Hier geht es um Geld, viel Geld. Da ist wohl für Moral kein Platz.