Mineralöl in Lebensmitteln: Was können wir noch sorglos essen?

Zugegeben, zur Zeit gibt es ein Überangebot an Mineralöl. Die Autofahrer und Ölheizer freut das, denn die Preise sind im freien Fall. Gar nicht gut ist es allerdings, wenn vermehrt in den Lebensmittel "Extrem hohe" Mineralölgehalte festgestellt werden. Da gehört es ganz sicher nicht hin. 

Nach einem vernichtenden Testergebnis ist der Verkauf einer Pfeffer-Spezialität der Marke "Lafer. Lecker. Leben." von Johann Lafer gestoppt worden. 

 

Das erklärte das Büro des Sternekochs gegenüber der Verbraucherorganisation foodwatch. 

In ihrer Januar-Ausgabe hatte die Stiftung Warentest den "Malabar-Pfeffer schwarz" als "mangelhaft" beurteilt. Grund dafür waren hohe Schadstoffbelastungen. Unter anderem hieß es in dem Test, bei dem Lafer-Produkt seien "extrem hohe Gehalte" an Mineralölverunreinigungen nachgewiesen worden. "Der in diesem Fall eingesetzte Rohstoff entspricht nicht unserem eigenen Qualitäts-anspruch, weshalb die Ware unmittelbar nach Bekanntgabe der Stiftung-Warentest-Ergebnisse vorsorglich aus dem Markt genommen wurde", heißt es in einem Brief der Herstellerfirma Raps GmbH, den das Büro Lafer an foodwatch übermittelte.

 

"Bei dem Lafer-Produkt hat der Hersteller schnell und konsequent auf den Mineralöl-Nachweis reagiert - andere Unternehmen wie Rewe oder Kellogg's dagegen verkaufen verunreinigte Marken einfach weiter und muten ihren Kunden Gesundheitsrisiken zu", erklärte Luise Molling von foodwatch.

In den vergangenen Monaten waren in einer ganzen Reihe von Lebensmitteln unterschiedlich zusammengesetzte Mineralölverunreinigungen nachgewiesen worden - Öko-Test fand sie in Dr. Oetker-Produkten, das Bayerische Landesgesundheitsamt in Adventskalendern. Vor allem die sogenannten aromatischen Mineralöle (MOAH) gelten als potenziell krebserregend und erbgutschädigend, weshalb es für sie auch keine unbedenklichen Schwellenwerte gibt. 

 

 

Bei einem umfangreichen, im Oktober 2015 vorgestellten Labortest von foodwatch war jedes fünfte getestete Lebensmittel (9 von 42 Produkten) mit MOAH belastet. Die beteiligten Unternehmen reagierten äußerst unterschiedlich auf die Nachweise: Während etwa Real und Kaufland bzw. der italienische Hersteller Curti den Rückruf zweier Reisprodukte veranlassten, beließen Kellogg's (Cornflakes) oder Rewe (Bio-Weichweizengrieß) ihre ebenfalls mit MOAH belasteten Marken weiter im Handel.